Wir sind auf ein NEIN angewiesen um weiterhin nachhaltig und wirtschaftlich produzieren zu können.
Wir sind sehr für Biodiversität. Eine Artenvielfalt kommt auch uns zu Gute. Auf einem Gemüsebaubetrieb wie dem unsrigen pflegen wir deshalb Flächen, deren Nutzen ausschliesslich zur natürlichen Entfaltung von eher seltenen Pflanzen, Kleinlebewesen und Insekten gedacht sind. Sie dienen nicht der Produktion von Gemüse. Die Grösse dieser Naturflächen ist bei uns etwa doppelt so gross als was uns vom Staat vorgeschrieben wird.
«Wir machen schon jetzt mehr, als vorgeschrieben ist,
und das stimmt so für uns»
Das hat auch damit zu tun, dass wir innerhalb unseres ganzen Betriebes ein ausgesprochenes Qualitätsbewusstsein haben. Das betrifft nicht nur unser Gemüse, sondern auch die ökologischen Flächen. Es reicht uns nicht, einfach eine «Naturwiese» zu haben, die zweimal im Jahr geschnitten wird. Wir achten hier auf eine hohe Artenvielfalt und pflegen diese auch. Weil sich darin Hecken, Altholzhaufen, Asthaufen, Steinhaufen oder Hochstammbäume befinden bedeutet das, sich um diese einzeln zu kümmern. Zum Beispiel schneiden wir Steinhaufen regelmässig von überstehendem Gras frei, damit sich die Kleinlebewesen und Insekten darin und darauf weiter entfalten können.
«Wir kennen unsere Felder sehr gut und wissen, wo Ökoflächen und
Ökoelemente Sinn machen und wo nicht»
Und hier sind wir bei einem entscheidenden Punkt, weshalb wir diese Initiative nicht gutheissen: Wir kennen die Lage und die Eigenheiten unserer Felder. Wir sind mit ihnen vertraut. Wir beobachten fast täglich die Entwicklung unserer Gemüsekulturen und auch unserer Ökoflächen und wissen, was von der Biologie und von unseren Arbeitsabläufen her passt und was nicht. Wo macht es Sinn, Naturwiesen anzulegen und wo nicht? Nicht zu vergessen ist auch, dass wir einen Leistungsauftrag haben und wir über 30 Sorten Gemüse produzieren, welche für eine breite Bevölkerung bezahlbar sind.
«Die Initiative hätte zur Folge, dass vom Staat ein planwirtschaftliches Ökosystem unserem Betrieb aufgezwungen würde, das den besonderen Eigenheiten der Biodiversität und der Gemüseproduktion auf unserem Land nicht gerecht wird»
Würde dies, wie in der Initiative vorgesehen, zukünftig von staatlichen Mitarbeitern bestimmt, würde unser fein abgestimmtes Konzept, in dem Biodiversitätsflächen und Gemüseflächen in Harmonie nebeneinander angelegt sind, zerstört. Es würde gegen eine planwirtschaftliche Ideologie ausgetauscht, welche nie einer ganzheitlichen Betrachtung der Biodiversität innerhalb unseres Betriebs gerecht werden kann.
Deshalb bitten wir Sie am 22. September ein NEIN in die Urne zu legen!
Herzlichen Dank!
Roman Käser
Gemüsegärtner, Technik, Anbau & Pflege